Brauchtum im Sommer  

Juli

Der Cäsarenmonat

Benannt ist der Juli nach Gajus Julius Cäsar, dem wohl bekanntesten Heerführer und Diktator des antiken römischen Reiches, der im Jahre 44 vor Christus ermordet wurde. Zu seinen Taten zählte unter anderem die Reform des Kalenders, der seit dieser Zeit 365 Tage hat.

An Maria Heimsuchung (2. Juli) gedenkt man der Begegnung der schwangeren Basen Maria und Elisabeth. Zum Schutz vor Naturgewalten, insbesondere Blitz und Gewitter, hängte man ab jetzt gerne Haselnusszweige und Rosenkränze an die Fenster.

Am 4. Juli endete bei den alten Germanen die Mittsommerfeste.

13 der 14 Nothelfer gedenkt man am 8. Juli: Achatius, Ägidius, Barbara, Blasius, Christophorus, Cyriacus, Dionysius, Erasmus, Eustachius, Georg, Katharina, Margareta, Pantaleon, und Vitus.

Besonderen Anlass zum Feiern gab früher die letzte Korbgarbe, die Hakelmai, Harkemei oder Hackemei genannt wurde. Sie durfte nicht trocken eingefahren werden, weswegen man dem Träger Wasser entgegenspritzte. Dieser Regenzauber war das Symbol für genügend Feuchtigkeit der Feldfrüchte zur Saatzeit und während des Wachstums.

Der Apostel gedenkt man am 15. Juli, die sich an diesen Tag trennten, um das Evangelium der Welt zu verkünden.

Die Hundstage haben Ihren Namen vom lat. „canicula“ (Hundsstern, Sirius im Sternbild des großen Hundes) und beginnen mit dem 23. Juli. Bereits im alten Ägypten waren sie bekannt. Sie galten nach altem Aberglaube als Unglückstage. So vermied man aus Angst jede unnötige Berührung mit Wasser. Das Aderlassen war gefährlich und die Tollwut brach stärker aus. Waren die Hundstage kalt und trübe, hatte man Angst vor pestartigen Krankheiten, gab es aber schönes Wetter, so hoffte man auf ein gesundes Jahr. Astronomisch beginnen die Hundstage etwa einen Monat später.

Dem heiligen Christopherus gedenkt man am 24. Juli. Als Schutzpatron der Autofahrer finden heute an manchen Orten Fahrzeugweihen statt.

Um Jakobi (25. Juli) gibt es die ersten reifen Äpfel, die man zu Ehren des Heiligen "Jakobi Äpfel" getauft hat. Auch die ersten "Jakobi-Erdäpfeln" (Kartoffeln) wurden ausgegraben. Früher war der Namenstag des hl. Jakobus ein Bauernfeiertag, an dem sich die Bauern und ihre Familien die Zeit nahmen, nach ihren Feldern und Almen zu sehen. Manchmal wurden sie hier auch von Geistlichen begleitet, die an Bildstöcken und Wegkreuzen kleine Andachten abhielten.

Nach mittelalterlichem Volksglauben flogen die Hexen in der Nacht des 31. Juli zum Hexensabbat, einem Treffen aller Hexen. Dort aßen, tranken und tanzten Sie gemeinsam mit Dämonen. Der Hexenkult entstammt wohl einst einem Fruchtbarkeitsritual, in dem die Gottheit als Bock erschien. Sie fanden neben dem 31. Juli am 1. Mai (Walpurgisnacht) und am 1. November statt. Der Brocken im Harz ("Blocksberg") war der bekannteste Treffpunkt. Er gab ab dem 16. Jahrhundert allen Versammlungsorten den Namen. Auch eine „Königin des Sabbats“ soll es gegeben haben.

zurück zum Sommer